Dominikanische Republik und Cuba
geschrieben von Cornelia.
wieder von unten nach oben zu lesen ;-)
21. märz
4.45
...der wecker läutet... es heisst aufstehen und packen. das taxi kommt um 5.30 uhr.
8.30
mittlerweile kann uns am flughafen nichts mehr erschüttern und die einstündige verspätung empfinden wir schon als ganz normal. nicht der rede wert wird es auch nicht in irgendeiner weise kommuniziert.
Cuba... 1492 taufte Columbus es „Juana“ und in den darauffolgenden jahren wurden die ureinwohner ausgemerzt. nur in Juventud gibt es noch höhenmalereien... aber in millitärischem sperrgebiet... wie in der gesamten Karibik folgte in neuerer zeit eine geschichte der eroberungen, machtübernahmen und revolution, die bis heute andauerte. mit dem tod von Fidel Castro ändert sich manches... und man sieht schon offen zur schau gestellte USA-anhänger unter den Cubanern. vielleicht ändert sich jetzt die menschenrechtssituation zu einem besseren... denn wohnsitz-, meinungs- und pressefreiheit gab es bisher nicht wirklich in diesem land...
ich habe genug von Cuba. es ist leider schon sehr touristisch verdorben, alle wittern das große geschäft, alles ist bereits gleich oder mehr teuer wie bei uns und einige einheimische – auch die netten – rechnen 1 : 10 von Cuc zu Pesos anstatt 1 : 24. besonders in Habana muss man jede rechnung kontrollieren, es gab wenige ausnahmen, wo sie uns nicht mehr verrechnet hätten, wenn wir nicht interveniert hätten... die letargischen antworten „ok, it is another table...“ oder „only if you want...“ oder ähnliches war bezeichnend... es wird einfach probiert. kaum ein tourist rechnet so genau nach und für Cubaner sind 2 Cuc (2 Euro) viel geld. sie verdienen mit dem „trink“geld ein vielfaches ihres lohns. und sie wissen genau, was alles in USA und Europa kostet, denn sie verlangen genau diese preise und meistens mehr. die straßenmusikanten sind nur an den touristenplätzen und gehen oft nach zwei nummern bereits mit dem hut abkassieren – und sie kommen immer wieder, auch wenn man länger sitzt...
das sind eben die schattenseiten, die bei einer touristischen öffnung auftauchen. Cuba ist derzeit zerrissen zwischen den noch immer staatlich-bestimmten einrichtungen und den bereits privaten unternehmen... es erinnert ein wenig an unsere zeit in den 70ern... als post und bahn etc. noch staatlich waren und man keine chance hatte, irgendwelche (auch manchmal unsinnige) vorschriften aus alter zeit zu umgehen... ;-) aber das wird sich hier vermutlich rascher ändern, wenn Amerikaner bereits mehr und mehr alte gebäude in hotels umbauen und die unzähligen beamten werden in den tourismus wechseln. Cuba in 10 Jahren wird ein völlig anderes sein. aber ich werde es wohl nicht mehr besuchen.
...diese gedanken begleiten uns bei diesem kurzen flug, auf den wir sehnsüchtig gewartet hatten.
9.15
gelandet.
ein mitreisender fragt uns ob wir zum hotel Colony wollen...er hat ein taxi... Harald glaubt, er will sich ein taxi teilen, aber wie sich herausstellt, will er nur einem freund oder verwandten ein geschäft vermitteln... und so fahren wir mit 50 km/h highspeed für 5 Cuc in einerm uralten blechsalat nach Nueva Gerona, wo wir uns auf die suche nach frischen gemüse machen.
es gelingt uns, tomaten, gurken und paprika zu kaufen und ein taxi zur Marina für 15 Cuc (statt 30 oder 20, wie sie immer zu beginn verlangen) zu bekommen...
11.20
...und da steht sie – Florimell ;-) unversehrt... unser schwimmendes zuhause, nach dem wir uns schon so sehr sehnen... das einzige schiff in dieser kleinen marina.
es ist absolut ruhig hier... nur ein paar vögel und das rauschen in den nadelbäumen, das uns der wind wie zuhaus in Kärnten als willkommensgruß zuraunt... und ich muss gestehen... es ruft ein wenig sehnsucht bei mir hervor...
12.15
wie herrlich ist ein salat mit mangosaft im cockpit im vergleich zu dem halbherzigen touristenessen der letzten tage!
das staubige, laute Habana tausche ich nur zu gern gegen das verschlafene, ruhige Siguanera ein... eine hängematte! ich wünsch mir eine hängematte! aber es gibt natürlich wieder einiges zu tun...
14.30
die motoren sind wieder fit, wäsche gewaschen, pölster überzogen, kühlschrank geputzt,
die marina bezahlt...
17.20
die beamten kommen aufs boot gerade in dem moment, als ich haare wasche... naja, sie lassen sich nicht davon abhalten und verschwinden jeder in einen rumpf. Harald hirscht hinten nach, weil er sicher gehen will, dass sie nichts mitnehmen. Wir erfahren, dass man hier – entgegen der information im guide – nicht ausklarieren könne, sondern nur in den großen häfen... die liegen aber entgegen unserer fahrt- und windrichtung! Schließlich meinen sie, es ginge auch in einem kleinen hafen ganz im westen Cubas... naja, ob das stimmt? Wir müssten wieder rauf zum festland und kommen dann in die stärkste gegenströmung zwischen Cuba und Mexiko... da wir nur einen starken motor haben (beim steuerbord-motor rutscht das getriebe) kann das sehr mühsam werden...
in der Dominikanischen Republik hatten sie uns auch in einen kleinen letzten hafen zum ausklarieren geschickt, wo es dann nur mit viel bauchweh und glück dann doch ging. und nach unseren Cuba-erfahrungen kann es leicht sein, dass wir dort erst wieder nichts ausrichten können. wir haben ja alle papiere und ob als nächstes ziel wieder Cuba oder Mexiko drauf steht...? nach langen hin und her beschließt der captain, nicht nochmal in Cuba anzulegen und gleich kurs auf Mittelamerika zu nehmen... wir werden sehen, wie wir dort empfangen werden...
Internet in Cuba ist - so wie vieles andere auch - ziemlich kompliziert ;-)
es ist uns nicht gelungen, eine stabile netzverbindung zu bekommen - erst heute, am 20. märz ist ein privater vermieter so freunldich, mich bei sich zu hause ins netz zu lassen - er hat das öffentliche netz angezapft - sonst wäre es noch immer nicht möglich ;-)
was uns in cuba bisher alles widerfahren ist... liest du hier - die einträge ab 27. februar sind neu nachgetragen ;-)
morgen geht es zurück aufs boot - und wir hoffen, wir können mittwoch ohne böse überraschungen weiter nach Mexiko oder Belize... je nach wind!
...weiteres folgt ...
20. märz
...die tage werden lang in Habana... wir lernen die stadt immer besser kennen mit all ihren guten und weniger guten seiten... lernen eine deutschsprechende frau kennen, die in ihrer jugend in ostdeutschlnad war... wimmeln unzählige illegale zigarrenverkäufer ab... lassen uns über das seltsame unlogische system aufklären - was nur bedingt verständlich ist - und treffen touristen aus allen ländern... amerikaner ebenso wie schweitzer etc. wir entkommen einigen abzockversuchen, sehen echte zigarren in hinterhöfen... wandern kilometerweit kreuz und quer durch die stadt ... abwechselnd zwischen dreckigen stinkenden und noblen gassen....
Habana – eine stadt, die in naher zukunft der ort vieler spakulanten sein wird... wie sie wohl in 10 jahren sein wird?
17. märz
7.00
der wecker läutet... wir müssen wieder zum bus- und fährschalter... und damit wir weiter vorne in einer erwarteten schlange stehen, wollen wir früh hin...
„taxi!... 10 Cuc? no!“ wir finden eines um 5 Cuc...
8.30
...keine reihe beim schalter... und die dame dahinter sagt: „ solo à diez hora e mezo!“ ...ok, wir warten also... trinken cafe... warten...
10.25
...eine dame erscheint hinter dem schalter... sie räumt schon länger herum... nach mehrfachen fragen, gibt sie uns die auskunft (erst um 10.30 uhr!), dass die fährtickets bis 25. ausgebucht sind!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!! also kann man offenbar doch voraus buchen!
:-O
...also geht es wieder mit dem taxi (5 cuc statt 6 cuc) zum Cubana-Air-Office. dort schummeln wir uns etwas vor und ergattern die letzten beiden plätze für einen flug am 21. märz!!!!! (wieder ein tag später als gestern...)
wir sitzen fest und müssen also noch 4 nächte in Havana bleiben!!!!!!!!!!!
ok. somit haben wir 80 cuc (= 80 euro) in den sand gesetzt, nur um überall hin zu kommen und zu erfahren, dass es keine tickets gibt! dazu kommen die marinagebühren, die auch pro tag 30,- euro ausmachen! und die vielen internetkarten, die ich kaufe, um irgendwie verbindung zu bekommen (16 cuc)... die sms die ich schreiben muss, weil das netz nicht funktioniert (30 euro)...
das internet an den öffentlichen plätzen ist so schlecht, dass ich kaum oder nur bedingt ins netz komme, geschweige denn, skypen könnte...
Cuba ist somit für uns das teuerste land in der gesamten karibik!
es wäre vermutlich billiger und schneller gewesen, mit dem schiff nach Havana zu segeln! aber wie soll man das wissen... vor allem, wenn man kein netz zum recherchieren hat...?
so können wir allen seglern, die spontan reisen, wie wir, nur empfehlen – cuba nicht spontan zu erkunden sondern nur vom schiff aus!
es geht um 4 cuc (statt um 6) wieder zu unserer habitacion... dort gibt es noch ein zimmer... nicht schön, klein ohne fenster, armselig, aber immerhin, ein bad und wc.
ich frage unseren ersten gastgeber, ob ich bei ihm ins netz dürfte... und er stimmt zu – ich darf morgen mit meinem computer zu ihm kommen! ;-)
unsere gastgeberin nimmt unsere wäsche mit, denn wir haben nicht für solange geplant und daher ist alles schon verschwitzt... und Gerhard, der auch noch in Habana ist, kommt uns heute abend abholen und wir gehen gemeinsam essen... und dann schauen wir mal, was Habana noch für uns bereit hält...
16. märz
der captain will jedoch schnell auf das boot zurück nach Juventud... und so fahren wir gleich am nächsten morgen wieder mit einem taxi retour nach Havana, wo wir versuchen, ein fährticket zu bekommen... „solo mañana a diez hora!“ ...heißt es da lakonisch am schalter... man könne erst morgen wieder buchen... also fahren wir mit dem taxi (5 cuc) zum flugoffice... „first flight on 20th!“ heißt es da! das ist erst in 4 tagen! so buchen wir einen taxifahrer um 40 cuc (anfangspreis 120,-!) nach Batabano, wo der fährhafen ist... 1,5 stunden fahren wir in eine gottverlassene gegend mit schlechtesten straßen, um dann vor dem office dort zu stehen... „no ticket aqui! solo in Havana!“ bekommen wir zu hören... obwohl einige cubaner schon eines bekommen... wir versuchen es auf allen wegen... aber es heißt immer „impossible!“ ...wir müssen retour nach Havana... jetzt sagt der taxifahrer jedoch, er nimmt uns nicht einfach wieder mit... eh klar – wir müssen erneut zahlen... erst will er wieder 40 Cuc... dann 30... wir bieten 20... „no. not possible.“ sagt er. ok, dann fahren wir eben mit dem bus... erst will uns ein busfahrer für 1 Cuc mitnehmen... aber irgendwie scheinen sich der taxifahrer und die busfahrer abzusprechen und plötzlich nimmt uns keiner mehr mit! – wir stellen uns also einfach zur fähre und warten. schließlich dreht der taxifahrer um und meint: „25 Cuc ok!“... shit, wir steigen also wieder ein und fahren zurück in die hauptstadt...
dort läuten wir wieder bei unserer casa... und bekommen zum glück wieder unser altes zimmer...
15. märz
wir fahren mit dem bus nach Veñales... ich freue mich schon sehr auf die natur und ein wenig muße nach der dreckigen großstadt mit 2 mio einwohnern...
die busfahrt ist angenehm, ich staune nur so über die hiesigen autobahnen, auf denen ein reges treiben von pferdekutschen, autostopper, ochsenkarren, alle arten von vehiceln unteregs sind... alle augenblicke steht ein fahrzeug mit panne am straßenrand... so auch ein panzer des militärs... und etwas weiter ein militärjeep, unter dem gerade ein soldat liegt...
unfälle: keine. denn trotz ständigen ausweichen und queren fließen die verkehrsteilnehmer hupend ineinander...
kaum in Veñales angekommen, checkt Harald zwei fahrräder und wir radeln zu den Caves Indios, 8 km entfernt. abgesehen von den vielen touristen ist die landschaft wunderschön und lädt zum verweilen ein...
13. märz
mein geburtstag. ein tag in Havanna.
wir buchen den drop on/off bus und erkunden die stadt...die altstadt ist wunderschön mit den großen alten häusern, wunderschönen innenhöfen und den vielen bunten glasfenstern! das „neue“ Havana steht als freiheitssymbol – dort gibt es jedoch nichts sehenswertes... wie in vielen städten ist es das altstadtviertel mit dem erhaltenen glanz der pompösen vergangenheit, der touristen anzieht... so auch uns.
leider müssen wir heute wieder aus unserem zimmer ausziehen, weil es gebucht ist und wechseln in das wenig schöne quartier auf die andere straßenseite ohne wifi :-(
12. märz
der taxifahrer ist pünktlich! 5.00 abfahrt... unser betrunkener mann ist tatsächlich der watchman der marina und inzwischen nüchtern, bemüht sich freundlich zu sein er holt uns von boot ab.
eine polizeikontrolle durchsucht das taxi bevor wir am flughafen ankommen... um 5.50 sind wir am flughafen...
dort allerdings lernen wir wieder die cubanische zeitvorstellung und pünktlichkeit kennen... es wird 7.00.... 8.00... 8.30... „wann das flugzeug geht?“ ... das weiß keiner der beamten... es ist noch nicht da...
um 8.00 wäre abflug gewesen... um 9.30 komen wir einzeln (!) in die sicherheitskontrolle... harald geht vor mir... er hat wieder mal ein jausenklappmesser im rucksack... und wir rechnen damit, dass sie es wegnehmen...
oh wunder! sie übersehen es...! dafür muss ich meine kleine nagelschere abgeben!!! die bereits seit jahren durch alle sicherheitskontrollen in frankfurt, kanada etc. kein problem war... ist hier beschlagnahmt und wird protokoliert... aber Harald’s messer geht durch!
ein italiener, der jeden winter in cuba ist, wird ebenso durchsucht, 4 feuerzeuge werden abgenommen, aber seine volle trinkflasche ist kein problem!
es dauert noch bis 10.45 bis wir endlich abheben... mit einer kleinen turboprob-maschine... und um 11.10 landen wir bereits wieder. dazwischen liegen malerische ausblicke auf die vielen Cayos unter uns in allen blauschatierungen...
ein cubaner erklärt uns, dass das taxi auch für touristen vom flughafen ins zentrum 20 pesos kostet (das ist nicht mal ein euro!) aber als wir die taxifahrer fragen, will keiner unter 20 cuc (sind 20 euro) fahren... also nehmen wir den bus um 1,- cuc.
...das wird eine sardinenerfahrung... aber nicht uninteressant... wir sehen einiges von der stadt - wie weitläufig Habana ist! und lernen gleich die bewohner kennen... berührungsängste haben wir sowieso nicht.
nach einmal umsteigen und einer langen fahrt im Centro angekommen, nehmen wir ein radtaxi zu einer herberge, die uns die letzte crew empfohlen hat und erliegen bereits dem morbiden flair der stadt...
leider ist die herberge (die, wie die meisten, einfach privatzimmer vermietet) voll, aber die gastgeberin telefoniert mit ihrer tochter... auch nichts frei... und ruft schließlich über die straße ins nächste haus hinüber... dort ist für zwei nächte ein zimmer frei... und dann könnten wir wieder zu ihr kommen für ein bis zwei nächte... perfekt!
unser neuer gastgeber entpuppt sich als ehemaliger englisch-lehrer und fremdenführer, der 4 sprachen spricht und sehr gebildet ist. er hat einen ruhigen, gepflegten umgang und ist unglaublich nett! er, seine frau und die drei söhne schlafen in einem zimmer, wenn die beiden anderen zimmer vergeben sind... so verdienen sie umgerechnet ca. 1000,- bis 1500,- euro im monat, was ein spitzenverdienst in cuba ist!! im vergleich verdient ein chirurg 50,- euro im monat... ebenso wie ein straßenkehrer (!!) ... andere löhne liegen zwischen 10 und 25,- euro im monat.
alle preise sind immer 1:1 in Pesos und Cuc gerechnet. Peso ist die einheimische währung... 25 Pesos sind 1 Cuc (cuban convertible), 1 Cuc = 1 Euro. (oder nur 0,80 US$)
so zahlt ein cubaner z.b. 8 Pesos eintritt in diversen museen, ein tourist jedoch 8 Cuc.... also immer das 25fache der einheimischen bevölkerung, was einerseits gerechtfertigt ist, oft aber auch ziemlich teuer für uns ist.
wir zahlen 25,- Cuc pro nacht für ein zimmer. das ist die unergrenze hier in Habana...und manche zimmer sind sehr schlimm... andere wieder sehr schön. Um 60,- Cuc bekommt man schon sehr schöne zimmer in der altstadt... wir wohnen in einem nicht so schönen viertel nahe dem zentrum – San Rafael, Galiano.
15.30
nach einer kargen dusche und kurzem schläfchen geht es in die stadt... wir marschieren einfach drauf los und kommen über den alten hafen... durch die innenstadt zur historischen (europäischen) altstadt mit prachtbauten, unzähligen cafes und bars... wieder zurück in unser viertel, wo wir in das empfohlene Galycafé gehen, das ganz neu ist und gute, günstige küche hat.
22.15
...wir haben den luxus, im zimmer wifi zu haben, da unser gastgeber gewieft genug war, den öffentlichen router in seiner räume zu verlängern... SUUUPER!!! J
11. märz
...die betriebsamkeit hat uns wieder... wir putzen und schwemmen mit süßwasser, das hier wunderbarerweise in mengen vorhanden ist...
unseren berg wäsche bringen wir ins einzige hotel im umkreis, dem berühmten Hotel Colony, das in den 50ern von Babtista gebaut wurde und damals den absoluten luxus darstellte. dort nimmt uns ein wäscher mit zwei profi-waschmaschinen und einem trockner den berg für 20 cuc ab...nicht wenig für cubanische verhältnisse, aber wir sind froh, eine professionelle waschmaschine gefunden zu haben.
die 3 stunden, die er dafür braucht, verbringen wir im hotel. es hat den morbiden charakter längst vergangener zeiten... früher mit großem pool, parkanlagen, strand, zimmer mit bad etc. das urlaubsziel amerikanischer touristen, heute mit ca. 10 gästen eine seltsame stimmung... alles sauber, aber kaum genutzt. viele zimmer sind leer oder verfallen und abgesperrt.
weitläufige hallen ohne menschen. die wenigen touristen kommen nur für zwei tage hierher, um in den nahen Cayos tauchen zu gehen und fahren weiter auf ihrer rundreise durch Cuba. es erinnert mich an die Safari Lodge im Gambia River, die in den 70ern voller Großwildjäger überfüllt war, heute nur tageweise Birdwatcher beherbergt, aber alles so belassen hat, wie es damals war, sodass man das flair noch spüren kann.
Harald lässt von der rezeptionistin gleich unseren flug nach Habana buchen ;-) ihre schwester arbeitet am flughafen und so ist es kein problem. da es in Cuba kaum internet gibt – bzw. nur an bestimmten öffentlichen plätzen (wo ein router steht und da nur mit einer vorher gekauften rubbelkarte um 2 euro, die eine stunde verbindung verspricht, allerdings egal, wie gut oder schlecht, inklusive wartezeiten mit sehr langsamer geschwindigkeit) ist es kaum möglich, einen flug zu buchen. und in dieser gegend gibt es keinen router – also auch kein internet – auch keinen handy-empfang! „kein netz“ zeigt mein iPhone... also haben wir glück mit der dame vom hotel, die uns flug und taxi checkt... morgen um 5.00 früh werden wir abgeholt.
nach lustigen gesprächen mit den kellnern in der hotelbar und zwei gästen aus Italien und Polen, holen wir unsere wäsche feinsäuberlich gefaltet ab und treten den rückweg zur marina an...
zu fuß.
durch sengende hitze. kein einziges auto oder anderes gefährt begegnet uns auf der 2 km strecke... wir wandern von schatten zu schatten, von palme zu palme... ich eine tasche am kopf – wie es die afrikanerinnen machen (denn das ist abgesehen von einer optimalen gewichtsverteilung auch gleichzeitig ein hervorragender schattenspender) Harald trägt zwei taschen in seinen händen...
die moore neben der straße sind allesamt ausgetrocknet.
nach einer halben stunde haben wir unser boot wieder erreicht und laben uns mit wasser und einem imbiss...
während wir den nachmittag über am boot arbeiten, kommt ein mann rüber, der zu viel getrunken hat und mich die ganze zeit umwirbt... er ist einfach nicht wegzukriegen... steht ständig vor unserem boot und redet auf mich ein... ich versuche es mit wasser... er bringt mir mangos... ich tausche ein paar gegen ein bier... er geht nicht weg... es wird echt anstrengend... auch Harald bekommt ihn nicht los... solange bis ein anderer Cubaner kommt und ihn mitnimmt... „ he is a good guy, but drunken...“ lächelt er... naja, vollmond ist morgen.
wir packen alles für Havana zusammen...schlafen kann ich nicht viel... zu unruhig ist die nacht...einige moskitos sind ins innere gekommen L also stehe ich schon um 4.00 wieder auf und mache mich fertig...
10. märz
8.00
wir machen eine dinghy-tour durch die mangroven... ein labyrinth eröffnet sich uns, in dem man sich leicht verirren kann... hier verbergen sich viele tiere, unzählige vogelarten, krokodile, fische, krebse, leguane...
9.00
wir holen den anker unter segel hoch und gleiten weiter südwärts...
10.00
der wind wird weniger und wir starten den motor und den wassermacher... bei glasklarem wasser machen wir unser frisches trinkwasser...
13.00
wir segeln gemütlich mit wenig wind und der großen Genua bis zur einfahrt zur Marina Siguanera.
14.30
ankern vor der marina.
eine australische und eine französische yacht sind neben uns die einzigen die hier ankern. wir erfahren, dass die einfahrt für die meisten yachten zu seicht sei und das man mit den dingy zum einklarieren müsse...
da kommt von westen ein kleine einrumpfyacht angefahren und wagt tatsächlich die durchfahrt in die marina... promt fährt das boot in der mitte der einfahrt auf – kann sich aber rückwärts wieder losfahren. eine weitere yacht, ein charter cat, bleibt an der barre stecken – kann sich aber mit starken motoren befreien und nach neuerlichen versuchen über die barre rutschen...
wir wollen natürlich auch in die sichere marina und von hier aus unseren landausflug nach Havana starten.
mit den dingy fahren wir die einfahrt ab und loten mit den bootshaken die tiefen aus.. 1.40 meter die flachste stelle in der mitte... die ränder sind teilweise flacher... es sollte sich mit unserem tiefgang von 1,30 ausgehen.
also wagen wir es kurz vor 18.00 uhr bei einlaufenden hochwasser – und wir kommen ohne grundberührung darüber!! puuh! wir sind in Abraham’s schoß und legen längseits an der pier an.
zwei nette beamte von der Guarda Fronteras empfangen uns... „the best capitan ever!“ meint der eine lachend, dann kommen sie an bord und kontrolieren boot und papiere.
in Cuba muss jede fahrt zwischen zwei orten genehmigt werden, das ist mühsam, teuer und zeitraubend... aber hier wird unser letzter stopp in Cuba sein.
wir sind die einzige yacht hier und beginnen mit kleinen arbeiten an bord.
9. märz
...unruhige nacht... party am anderen flußufer...vögel, die schreiend auffliegen...hunde, die bellen...fischerboote, die vorbei fahren... zollbeamte, die sich über unser boot lautstark unterhalten, es ableuchten und meinungen austauschen... hähne die krähen...die fähre, die anlegt...und unsere crew die aussteigt. „pfiat eich! wir sehn uns in Kärnten! gute reise und viel glück!“
...wir dämmern noch ein wenig dahin bis die sonne rauskommt... und dann – ja dann – völlig ungewohnt – erstmals wieder alleine an bord...
wir beginnen gemütlich die aufräum- und putzarbeiten und schlendern nochmal in die stadt.
es ist flut und kein kloakig-mooriger geruch umgibt uns wie am vorabend .....viele vögel sind wieder unterwegs und ich genieße es, sie in ruhe beobachten zu können... ruderinnen absolvieren ihre trainigseinheiten und ziehen an uns vorbei.
in der stadt kaufen wir frisches brot und als wir in der bäckerei stehen, lässt ein mann in der versammelten runde neben Harald einen lautstarken schrei los, sodass er fürchterlich erschrickt... der mann ist offensichtlich behindert und kann das nicht kontrollieren... als er mich sieht... macht er einen diener vor mir und überreicht mir feierlich ein brötchen... ich nehme es huldvoll an, kenne ich doch diese besonderen menschen sehr gut – mein authistischer sohn lebt ebenso in Camphill, einer einrichtung für seelenpflegebedürftige menschen – und ich weiß, dass sie anders wahrnehmen als wir... ich lächle ihn an, verstehe nichts, was er mit malerisch mitzuteilen versucht... aber er ist zufrieden.
ein alter uniformierter mitstreiter Castros aus cubanischen revolutionstagen .... kauft eine romantische torte für eine dame... er hat einen stock und tut sich schwer, die torte ohne verpackung zu nehmen und zu transportieren... ich helfe ihm ein wenig. man bekommt hier keine sackerln gratis – nur gegen 1 pesos. daher kommen die meisten ohne aus! (super!!)
die supermärkte hier sind voll, jedoch oft mit ein und demselben produkt auf einer ganzen regallänge. wir sehen viele läden, in denen es cubanische produkte gibt - wie in alten kriegstagen in österreich - jeden tag nur eine bestimmte auswahl. am marktplatz gibt es tomaten, zwiebel, knoblauch, süßkartoffel, rüben, wurzeln, paprika, kokosnüsse und ananas...
wir kaufen noch ein wenig gemüse und obst... eine ananas kostet hier 5 Pesos Cubanos (ca. 0,20 Euro) – 1 kg zwiebel kostet jedoch umgerechnet 2.- Euro.
pferdewägen, fahrradtaxis und fahrräder sind zu sehen, kaum autos auf den breiten straßen. auf dem kirchplatz unter einem herrlichen baum sitzt ein kleines orchester und hält seine probe ab... wir setzen uns dazu und Harald kann es sich nicht verkneifen, den noch leeren dirigentenplatz kurz einzunehmen und die musiker zu dirigieren...... ;-)
die menschen hier sind familiär, gesellig und sehr freundlich. sie kennen einander. touristen sehen wir keine...
11.50
wir klarieren aus und machen uns fertig zum ablegen... ein beamter kontrolliert, dass auch wirklich niemand außer uns beiden an bord ist und hilft uns beim losmachen der leinen. männer winken uns zu...es geht wieder hinaus aufs meer... und wir sind froh darüber.
Wind: NO 4 beaufort (10-15 kn) drehend auf N
Segel: Fock – Genua - beide
14.00
das schiff ist geputzt und wir genießen unser fahrtenseglerdasein in unserem schwimmenden zuhause... keine termine... keine verpflichtungen... keine rücksichten... keine einschränkungen... jetzt leben wir wieder spontaneität... jetzt beginnt wieder das abenteuer ;-)
Wind lässt aus... 6 kn - geht auf O bis SO!
20.42
ein abend in absoluter stille als einziges boot im ruhigen wasser der lagune... rotwein, käse und oliven... der sonnenuntergang war wieder unglaublich schön... der mond ist fast voll... die venus steht als abendstern hell am himmel...
8. märz
10.05
heut wird länger geschlafen, denn es ist nicht mehr weit nach Nueva Gerona. ein ankerstopp ist vorher noch geplant, aber die crew sehnt sich schon nach stadt und land...
13.12
wir nähern uns der Isla Juventud... man erkennt schon die Gefängnistürme, wo auch Fidel Castro beinahe zwei Jahre in Haft war. vor einer steilküste wollen wir nochmal ankern – als wir jedoch dort beidrehen, kommen derartige fallböen runter, dass der rollblock unserer fock ausreißt – nichts wie weg!
13.30
es geht in den fluß hinein nach Nuova Gerona... immer brauner wird das wasser und ich erinnere mich an unsere fahrt in den Gambia River 2015... der geruch ist sumpfig, moorig... und dementsprechend viele vögel sind zu sehen... möwen, weiße reiher, graue reiher, pelikane, schwarze tauchenten, ibise, weiß-schwarze rotschnabelenten und geier... ein reges treiben!
14.15
es geht tiefer in den fluß hinein, vorbei an industriemolen, öltanks und hafengebäuden mit riesigen baggern... bis wir schließlich nach ca. 3 seemeilen vor einer brücke zum ort kommen. Eine große betonierte anlegemole mit grausigen schwarzen lkw-reifen ist zu sehen... eine fähre ist dort festgemacht. Erst legen wir hinter der absperrung zur fähre an...frei zugänglich zum dorf... ein mann in zivil deutet uns allerdings, dass wir wieder zurück müssen zum gebäude mit der fahne direkt vor der fähre... dort ist die einklarierungsstelle, meint er. Ok – retourgang rein und dort anlegen... mit fendern schützen wir den weißen bootsrumpf von Flori gegen die schwarz-schmierigen reifen...
eine beamtin, die hafenmeister, immigration und custom in einer person ist, kommt mit schwarzen netzstrümpfen, roten fingernägel und brauner uniform graziös an bord... „La Ballerina!“ meint unser capitan und lacht... im salon wird alles ausgehandelt, geschrieben und gestempelt...
die 4 wochen mitsegeln von Steffie und Tom sind morgen zu ende und die beiden steigen aus, um mit der fähre nach Habana zu fahren. die anderen 4 joungsters sind unschlüssig... aber als der captain klar sagt, dass es die nächsten beiden tage richtung süden nicht viel anders wird und Markus wenig begeisterung für noch zwei tage am wasser zeigt ;-) entschließen sie sich, ebenfalls noch ein paar tage an land zu verbringen... morgen um 6.00 geht die fähre zum festland!
18.30
nach einem kleinen ausflug in das dorf feiern wir mit den vier Kärntnern unseren abschied mit bier und herrlichem fisch-langusten-risotto J sie fragen nach, ob sie uns auch im Pazifik besuchen können (ohne Markus ;-) ...aber bis dahin vergeht noch einige zeit, das können wir noch nicht planen...
7. märz
7.00
anker hoch und es geht mit der Genua durch die kaum erkennbare canalausfahrt ins seichte wasser innerhalb der Cayos...
Kurs: 325°
Ziel: Cayo de la Cruz, ca. 30 sm
Wind: 21 - 25 knoten Ost
Segel: Genua 100 – 110° raumer wind
Fahrt: 6 - 7 knoten
11.30
wir segeln gleichmäßig mit 6 – 7 knoten durch ein unwirklich milchig-grünes wasser...maximal 4 m tiefe ist auf den karten für das innere der Cayos angegeben, unser tiefenmesser zeigt 7,5 m an. die wellen sind kurz und steil, aber aus 110° ist das kein problem.
der horizont verschwimmt in einem undefinierbaren graugrün mit der milchigtürkisen see... ich wähne mich in einem traum, so unreal... so künstlich... so seltsam mutet es an. an bord ist es ruhig. alle schlafen oder lesen. Christian und Kerstin kontrollieren ab und an die angeln... doch sie bleiben leer... einerlei – es sind noch 5 langustenschwänze und Kingfish im kühlschrank.
Markus, der recht bald erkannt hat, dass segeln nicht sein element und er lieber auf dem berg als am wasser zu hause ist, übersteht die überfahrt wieder in schlafend-liegender position im salon, die pölster umarmend. Franziska ist lieber über als unter deck, Steffie ist voll und ganz in Schätzings „Schwarm“ vertieft und Tom ist mal da mal dort...
3 sm vor dem Canal de la Cruz.
12.15
wir fahren in den Canal ein... die einzige markierung sind holzstecken, deren logik erst erfasst werden muss... das GPS zeigt einen ungefähren weg...
es wird seichter...
es wird noch seichter...
1,50 unterm kiel... 1,10...0,80...0,40...0,20 !!! der captain ist angespannt – die crew liest die tiefe ab, er manövriert, ich stehe am bug...
0,30...0,20...0,40...0,10 ! ... es geht so dahin...
capitan: „na, das kann nicht wahr sein...bist du gelämt!“
wo ist die fahrtrinne??? .. 0,20...0,30...meter unterm kiel.... 0,10...0,00!!!! Mit dem steuerrad sucht Harald nach tiefe... aber erst nach dem letzten stecken wird es wieder entspannt mit 1,60 meter wasser unterm kiel ;-)
„bitte gebt’s ma jetzt an rum!“ ruft Harald und die crew stoßt an... die reise kann weiter gehen...
13.30
alle sind geschafft von der nervlichen anspannung oder dem wellengang und gehen schlafen... 2 stunden ruhe an bord... ich schreibe...
16.05
zum baden und schnorcheln ist hier nichts... zu trübes wasser. also machen wir einen dinghy-ausflug in die mangroven...
und tatsächlich, wir sehen neben einigen reihern und einem adler sogar zwei krokodile, die vor uns ins wasser flüchten...
6. märz
08.00
wieder herrlich geschlafen...dank der beiden anker.
der wind ist seit mitternacht unterhalb der 30 knoten grenze geblieben. Die fischer holen ihren eimer ab und fahren weg... Harald überlegt, ob er mit dem dinghy zu der monkey-sanctury fahren soll – aber es sind 2 sm bis dorthin und wir müssen dann gegen den wind retour... also entschließen wir uns, doch mit dem großen boot dorthin zu fahren und erneut zu ankern... was bei auflandigen wind dort nicht so lustig ist...
nur mit der fock segeln wir zu dem anlegesteg der naturschützer... der allerdings unbrauchbar ist. scharfes gestein auf das die auflandige brandung klatscht ist der tod eines jeden bootes. Wir bringen wieder zwei anker aus... nur der Danfort hält... der CQR lässt aus und kommt wieder an bord. wie immer bei diesen speziellen ankermanövern ist es bei jedem ankern wieder anders, einmal verwickeln sich die ketten, ein andermal bleibt ein anker stecken... es ist allein der captain, der hier abschätzen kann, was zu tun ist und rigoros durchgreift im warsten sinne des wortes ;-)
10.15
der Danfort hält Florimell ca. 100 meter von den felsen entfernt fest. Harald taucht nochmal und sieht, dass er gut greift. ok, expedition zur affeninsel! 4 von unserer crew wagen sich mit dem dinghy durch die choppy sea zum strand, wo man anlanden kann, um eine stunde später wieder zurück zu kehren. leider ohne die affen gesichtet zu haben, die sich im buschwerk versteckt hielten...
11.00
Christian und ich holen den Danfort hoch und weiter geht es richtung westen...
Ziel: Cayos Aquardiente, ca. 20 sm
Wind: 26 knoten Ost
Segel: Genua
Fahrt: 6 - 7 knoten
12.30
herrlicher langustensalat zum mittagessen J
14.50
wir kommen zur einfahrt in den Canal de Aquardiente. eine enge durchfahrt zwischen zwei mangroveninseln. Links und rechts flache riffe und eine strömung mit 3.1 knoten. Wir kommen gut durch...und ankern in fahrt, was wie ein einparkmanöver mit handbremse wirkt... in einem seitenarm steht versteckt ein fischerboot und drei cubanische pescadores winken lachend rüber...
16.00
mit dem dinghy geht es in eben diesen seitenarm mit 3 kn strömung hinein... kurze conversation mit den pescadores und wir machen eine erkundungstour, die uns auf die andere seite der insel führt zu einem bizarren strand voller schwämme, meeresschaum, gräser, schnecken, anemonen, schwemmholz und einem rochen.
reiher, fregattvögel und geier zeigen sich im blau des himmels...
18.00
...eine herrlich ruhige nacht wartet auf uns...
...mit einer unterbrechung – als die strömung dreht...um 21.30 bis 22.00 stehen wir quer im canal und warten, ob der anker auch in der anderen richtung hält... er tut es ;-)
Buenas Noches.
5. märz
Sturmüberfahrt.
Ziel: Bahia de San Pedro, ca. 30 sm
Wind: 30 kn ONO
Segel: Genua gerefft
Fahrt: 7 knoten
8.00
herrlich geschlafen... trotz mehrmaligen aufwachen in sturmböen bis 43 kn. Unser CQR hat uns gut gehalten und hinter der kleinen sandinsel waren wir sicher.
es sind 30 knoten wind aus ostnordost.
wir entschließen uns, rauszufahren... rückenwind.
und wollen bei einem anderen ankerplatz unterschlupf finden. es ist immer eine schwierige entscheidung bei starkwind den sicheren hafen zu verlassen, um neues zu erkunden – mit dem risiko, dann eventuell nicht mehr einen so sicheren ankerplatz zu finden... hoppla – jetzt im moment, wenn ich das schreibe, muss ich an das leben selbst denken... welch gute metapher!
11.30
blau-türkise wellenkämme mit weißer gischt schieben Florimell oft schneller an als der captain den wind in die segel lässt. wir haben nur 10 m2 der Genua draußen – also ein fünftel und segeln damit 7 knoten über grund.
die crew ist großteils unter deck und übersteht die überfahrt liegend. nur Kerstin und Franziska genießen das blauwasserschauspiel an deck. bei rückenwind ist es nicht schlimm mit der welle und unser boot surft weich gierend rauf und runter... von der seite oder gar von vorne wäre es ein horrortrip... aber das tut ein fahrtensegler nur, wenn er keine wahl hat.
12.50
wir „biegen“ ab richtung Bahia de San Pedro, wo es die nächste marina gibt. jetzt haben wir raumen wind aus NO, die welle wird mehr spürbar an bord und jetzt kommen auch Christian, Tom und Steffie an deck.
Harald steuert händisch durch 32 knoten wind.
13.15
böen bis 34 knoten! wir segeln jetzt 120° zum wind um zum nächsten ankerplatz zu kommen... wellen gehen ab und zu aufs deck und ins cockpit, es wird etwas nasser.
13.45
wir starten beide motoren und tauschen die Genua gegen die Fock. noch 0,7 meilen bis zur einfahrt in den Canal de Rosario... hoffentlich finden wir einen guten ankerplatz!
es geht ins seichte wasser... ich habe beide anker hergerichtet und Tom hilft mir, den Bruce mit der leine in die linke klüse zu heben. steuerbord ist der CQR an der automatischen kette... wir bergen die Fock vor einem sandigen fleck und lassen beide anker runter... Harald ist vorne – ich versuche das boot am steuer vor ort zu halten...
shit! – keiner der anker beißt... wir treiben ab wie nichts... nochmal!
jetzt kommt Christian auch nach vorne und hilft mit Tom den zweiten anker zu bergen...
Harald fährt mit den motoren nochmal richtung strand... auf einem hellen fleck (der sandgrund verspricht) lassen wir beide anker runter... der CQR beißt... der andere ist unsicher. der captain geht auf tauchgang...
Wind: 38 knoten NO!
ok, der Bruce hält nicht. also wieder raus. wir lassen den CQR drinnen und tauschen den Bruce gegen den Danfort... dann fährt Harald mit dem dinghy vor, holt den zweitanker ab und fährt zum sandspot. Christian, Tom und ich geben ankertau nach und machen fest.... dann holen wir ein, bis es schwer geht.
Harald kommt wieder an bord, geht auf tauchgang und dirigiert mich mit den motoren... jetzt beißen beide anker! er taucht und drückt den Danfort mit seinen händen noch in die härtere schicht... ich gebe den rückwärtsgang ins getriebe... er hält ;-) puuh...
jetzt haben wir uns einen manöverschluck verdient ;-) und können beruhigt schlafen.
15.30
ein kleiner imbiss im cockpit und danach legen sich alle wieder hin... bei dem wetter scheint es keinen zu reizen, an deck zu sein.
16.00
wir kontrollieren nochmal anker und tiefgang... es versetzt uns ein wenig... Harald macht noch einen tauchgang.. aber die anker sind beide gut eingefahren... offenbar versetzt es uns seitlich...
17.15
in unserer nähe ankert seit zwei stunden ein fischerboot, denen es offenbar auch zu stürmisch geworden ist... jetzt nähert sich eines der beiboote...
zwei fischer stehen im boot und halten uns einen eimer hin.. wir übernehmen ihn – und trauen unseren augen nicht! 23 langustenschwänze und einen barsch sind darin!! auf die frage, was sie dafür wollen, antworten sie schlicht: „Ron“ – gerne geben wir ihnen eine halbe flasche für dieses großartige geschenk!
somit wird der speiseplan geändert und es gibt heute langustenschwänze zum abendessen! ;-)
4. märz
der wetterbericht sagt starkwind bis 35, 40 knoten für sonntag und montag voraus. wir hätten diesen wind als downwind und überlegen, trotzdem loszusegeln. einziges risiko ist es, einen guten ankergrund für die nacht zu finden..
somit klarieren wir bei dem hafenmeister aus und fahren wieder hinaus in die bucht, um von dort besser starten zu können. landgang und schnorcheln für die crew... ein delfin-schwimmbecken ist hier, aber keiner will solche einrichtungen unterstützen und besuchen. ein zwischenstopp bei einem vorgelagerten riff... und die crew erspäht ihren ersten riffhai, was für einige aufregung sorgt...
19.30
im salon wird karten gespielt, was für die crew bereits zum allabendlichen ausklang geworden ist.
3. märz
als wir in der marina Cayo Largo eintreffen erwartet uns wieder das übliche einklarierungsprocedere, jedoch – weil wir schon in Cienfuegos eingereist sind, ohne hund und custom. der marina-mann, der wieder als englischsprechender zwischen uns und den beamten vermittelt, ist lustig drauf und macht einige späße.
einfachste duschen, ein spärlich bestückter supermarkt, ebensolche bar-restaurants und ein paar standeln erwarten uns an land. die riesigen hafenraubfische, die wir schon in English Harbour erlebt haben, sind ebenso hier, wie auch jede menge katzen... ;-)
auf der suche nach Brot landen wir in der ressorteigenen bäckerei, wo uns der bäcker erstaunt auf unsere frage 5 brötchen gibt... „cinco mas?“ fragt Harald, denn für 8 leute ist das zuwenig... und erbekommt noch weitere 5 noch heiß-dampfende brote in die hand gedrückt, was ihn etwas aufjaulen läßt... „quanto?“ ... „nada..“ der bäcker schenkt uns das brot, denn verkaufen tut er es nicht... J
in der bar schäkert Harald mit dem koch und macht mit ihm gemeinsam unsere Mojitos hinter der Bar ;-)
wir sind in weggehlaune... aber es ist absolut nichts los...schließlich geben wir um 23.00 auf und gehen in die kojen. Ich bin gerade am hinüberdämmern, als ein unglaublich lauter bass gekoppelt mit einer rasant plappernden stimme in mein hirn dringt! die party geht los! und wir haben eine dementsprechend unruhige nacht...
2. märz
Ziel: Cayos Largo, ca. 30 sm
Wind: Flaute bis 6 kn
Segel: Spinnaker
Fahrt: 5 knoten
7.00
tagwache. kein wind. der captain will weiter, denn ohne wind brauchen wir länger nach Cayo Largo.
10.00
mit dem spinnaker schaffen wir 3-4 kn.
wind dreht von südost auf ost.
13.00
glühende hitze ohne wind. zum abkühlen lassen wir uns nachziehen...
wir motorsegeln entlang der Cayos nach westen und ankern vor einem weißen sandstrand nahe der nächsten marina.
18.00
in unserer kombüse findet bis spät in die nacht eine koch- und backorgie statt während wir müde in die koje wandern...
1. märz
8.30
buenas dias!
10.00
landgang zum leuchtturm... Juan, einer der leuchtturmwärter, empfängt uns mit seinem hund Bora bereits am „steg“, der aus geschlagenem fels und einem autoreifen besteht... das dinghy würde hier von der brandung ständig gegen den fels schlagen... wir müssen es raufheben.
Juan freut sich über besuch und stellt uns seinen kollegen Raffael und die riesige solaranlage vor... fasziniert stehen wir auf dem kleinen fleck erde, der den ozean zu teilen scheint –
das wilde meer auf der anderen seite im krassen gegensatz zum ruhigen ankergrund. die kleine felseninsel teilt das meer in zwei welten...
...klar dürfen wir auf den leuchtturm hinauf! 324 stufen.
kein problem. im nu sind wir oben und genießen den grandiosen ausblick. Juan zeigt uns das leuchtfeuer, das er selbst jede nacht bedient... es geht manuell!!! die beiden bedienen jede nacht das licht! sie sind einen monat auf der insel, dann werden sie abgelöst. gestern erst sind sie angekommen...
vom turm aus sehen wir die alten fundamente und den völlig zerfallenen, zerrosteten alten leuchtturm, den man nur noch an teilen seiner eisenwendeltreppe erkennt...
wieder gut unten gelandet, machen wir einen inselrundgang zum strand...sand, muscheln, korallen, bizarre felsformationen und blow ups bieten gute fotomotive und fundstücke...
16.10
wir schnorcheln und harpunieren im riff... einigen Barracudas und ein riesiger Kugelfisch mit stacheln sowie viele andere fische sind meine begegnungen... ein kleines wrack beherbergt auch einige rifffische.
ich fotografiere... Harald harpuniert... und drei fische gehen als verpflegung für unsere crew mit an bord...
28. februar
1.40
ich wache auf... irgendwer geistert im boot herum..
2.15
erneut.
2.40
jetzt kann ich nicht mehr gut einschlafen...
2.41
ich versuchs mal mit klogang...
3.20
wie spät ist es? ...ok, noch gute eineinhalb stunden...
4.28
...irgendwie ist das boot unruhig... der captain auch. jetzt ist es eh gleich zum aufstehen...
4.45
handywecker läutet! shit...jetzt hätt ich gut geschlafen...
4.48
ooook, aufstehen...
4.56
ich hole den anker ein, Harald funkt den hafenmeister wie verlangt an... ein verschlafenes „jaja..“ war alles, was wir zu hören bekommen.
5.10
wir tuckern aus der lagune raus.
unbeleuchtete boote, fähren und kleinste ficherboote tummeln sich um uns herum...
plötzlich fährt ein unbeleuchtetes boot auf uns zu... schaltet dicht hinter uns blaulicht ein...
Harald reagiert nicht... es überholt uns...es ist ein pilot...
6.15
am lagunenmund angekommen. die neue crew schläft noch, Tom und Steffie sind munter, wobei sie schwierigkeiten mit ihrer einzelkoje zu zweit haben...
es wird hell. der pilot hat zwei große schiffe, die in den hafen wollen. er hängt sich bei einer französischen mega-luxus-yacht längsseits und geht an bord.
7.15
Segel: Butterfly Genua und Groß
Wind 6-7 NO
Fahrt 3,5
Schwell aus Ost
einer nach dem anderen kommt mit bleichem gesicht ans deck...nur Kerstin ist gut drauf.
wir hoffen auf besseren wind weiter draußen... der idealkurs geht 3 sm durch das millitärische sperrgebiet...unser captain behält ihn bei.
8.30
wir tauschen genua gegen spinnaker... und laborieren uns zwischen unseren crewmitgliedern, die etwas geschafft an deck liegen, durch.
9.15
der wind verlässt uns... wir müssen wieder motoren L
10.40
endlich kommt der ostwind zum tragen und wir können Groß und Genua setzen.
direkter halbwindkurs zu den Cayos
Wind: 13 kn Ost
Segel: Groß und Genua
Fahrt: 5-6 kn
15.20
wir nähern uns dem leuchtturm von Cayo Guano... die crew hat die fahrt hauptsächlich in liegender position hinter sich gebracht. Harald, Tom und ich kümmern uns um segel, essen und abwasch... jetzt erwachen die lebensgeister allerdings langsam wieder, die welle wird weniger, der wind mehr, wir machen 5 knoten fahrt.
15.26
wir segeln über die bruchstelle des meeresgrundes, der plötzlich von 300 auf 10 meter ansteigt... grrrrr.... ein Barracuda! ca. 1m groß. Tom holt ihn raus...und Harald holt mit dem vorschlaghammer aus – ein schneller tod. Tom und Franziska, die ein ebensolcher fischfan ist, filetieren den fisch.
17.50
zwei anker sind ausgebracht, denn keiner hält hier auf dem felsigen untergrund... wir hoffen auf wenig wind in der nacht, denn der tag war für uns schon recht lang...
20.30
...wind kommt auf. 15 kn... 18 kn... 20 kn... 22 kn... shit!
21.15
... es kleppert bei unserem kojenfenster vorbei... ein monocharterer marschiert gerade mit rutschendem anker ab durch die mitte richtung offenes meer... es dauert lange, bis sie es bemerken...
wir bleiben am selben fleck, können aber nicht ruhig schlafen, weil wir regelmäßig kontrollieren...
27. februar
7.00
tagwache. anker hoch – motor starten – anlegen an der tankstelle... harald muss das boot zwischen einer anderen yacht und einem T-steg einfädeln, was mit dem rutschenden steuerbordgetriebe nicht so einfach ist.. ich springe an land und befestige die leinen. Wir bunkern brauchwasser, tanken die dieselkanister wieder voll und klarieren aus (was man hier in Cuba leider in jedem hafen machen muss).
der captain und ich schulen die neue crew ein, die noch keinerlei erfahrung mit einem segelboot haben... umgang mit luken, strom, wasser und ein wenig segelkunde...
11.00
...der tankwart ist immer noch nicht da... die ausklarierungsmodalitäten dauern zu lange... es geht sich heute also nicht mehr aus, 50 sm in die cayos zu segeln und vor einbruch der dunkelheit dort anzukommen... also bleiben wir noch.
der harbour master meldet sich über funk, wir müssen einen tag mehr zahlen (ankergebühr 12,50 euro) und sollen direkt vor der abfahrt nochmal kommen. Harald weigert sich – er fährt nicht um 5 uhr früh mit dem dinghy extra nochmal an land... kommt nicht in frage... daraufhin meint der beamte, dann kommt halt er zum boot und bringt die papiere. ok.
der captain steigt auf den mast und repariert den funkstecker, der durch einen block abgedrückt wurde... ich mache mittagssalat...
16.15
letzter landgang – die hoffnung der crew nach gutem essen und lebensmitteln bzw. naschzeug ist noch nicht aufgegeben... und so bekommt jeder noch frei verfügbare zeit bis 20.00 uhr.
20.00
treffpunkt marina-bar. dort ist viel los. wir treffen die Stahlratte, die zwischen Kolumbien und Panama motorradtouristen chauffiert. ihr einzylindriger traktormotor hat uns schon letzte nacht aus dem schlaf gerissen, als sie schnaufend und stampfend in die marina kam...
...eine schwarze versucht, auf drinks eingeladen zu werden und spasst mit uns rum. schließlich schenkt sie uns (nach einladung) fetische... Steffie bekommt einen getrockneten hühnerfuß und ich rastahaare ihres bruders eingeflochten... zum schutz und zum wiederkommen... ok? ...ok, ich lasse es zu... für ein oder zwei tage...dann gehen die haare wieder über bord... (wer weiß was sonst für energien mitgeflochten werden ,-)
am steg treffen wir nochmal auf den hafenmeister und der meint, „I will not come to your boat... just call me on channel 12, when you leave!“ ...sure, no problem.
21.00
alle sind von drinks und bier recht lustig, als wir aufs boot kommen, il capitan macht einen rumpunch für die runde und wir haben noch spaß im salon...
26. februar
heute bleiben wir noch in Cienfuegos... einkaufen, wäsche abholen, noch einmal ins internet bevor es tagelang weg sein wird... und eventuell zu einer salsa-party am nachmittag.
das logbuch muss jetzt zwei wochen warten... bis wir wieder, nachdem wir die cubanischen riffe und inseln erkundet haben, in Cienfuegos ankommen...
25. februar
vorbereitung für die nächste etappe... schiff reparaturen und servicearbeiten, wäsche waschen, und internetarbeiten...
unsere nächste crew kommt an und nach einer kleinen eingewöhnungsphase an bord geht es nochmal in die stadt zum selben retaurant wie gestern... großes hallo bei kellnern und musikern... und plötzlich haben wir einen cubaner im schlepptau, der ein wenig mitnaschen möchte... leider ist er auch etwas aufdringlich und es mündet in einer diskussion über unsere zwei welten... er mit 25 Euros verdienst im monat und wir, die nicht automatisch als halli-galli-melkkuhtouris angesehen werden wollen... schließlich zahlen wir seine bier und er geht von dannen. – und wir treffen nach ein paar umwegen gegen mitternacht wieder beim dinghy ein.;-)
24. februar
die nacht ist angenehm, wir kommen gut voran und der wind erlaubt uns mit 20 kn entlang des riffs in 12 sm abstand gegen nordwest zu segeln.
02.30
wind dreht immer mehr nach vorn, wir müssen näher zur küste... einige sqalls kommen durch, sind aber nicht mehr so geladen, nur max. 18 knoten wind darin... wir segeln ganz hart am wind...
07.00
wir starten die motoren um gegen den wind nach Cienfuego zu kommen... noch 35 sm...
den vormittag über wird schon geputzt und gebastelt...denn morgen kommt die neue crew an bord...
13.00
Benvenidos in Cuba! Wir hissen die gelbe flagge und fahren in die lagune ein...
14.20
wir suchen und finden die marina und am steg steht bereits ein officer, der uns deutet, längsseits zu gehen...
ein agent mit immigration, doctor und custom steht schon bereit. Sie kommen an bord und messen unsere temperatur... ja, der doctor misst mit einem fiebertermometer unsere körpertemperatur! Dabei verwendet er einen digitalen scanner, der in einem abstand zu unserer stirn gehalten wird. keiner hat fieber. alles gut.
dann geht es an die formulare. der custom will wissen, ob wir fleisch, wurst, käse, gemüse, obst etc. mitführen... bei frischen eiern, halten wir inne und meinen „tres“... er überlegt, und winkt dann ab... wir kreuzen überall „no“ an, obwohl unsere proviantkästen voll sind...
plötzlich steigen zwei officer mit hund über die reling! jetzt wird das schiff mit hund durchsucht... der riecht sofort die salami, die Tom aus Kärnten mitgebracht hat... sie machen das kühlfach auf... schauen rein... sehen alle lebensmittel! – und entschließen sich, sie nicht zu sehen ;-) zu viel papierkram. (pffff!)
jetzt kam noch der imigration-office mit den visas, die füllen wir alle aus und unterschreiben... so, jetzt wird noch gezahlt – 430,- Euro!
hier in cuba wird der Euro 1 zu 1 dem „CUC“ d.h. dem Cubanischen Convertible, der touristenwährung gleichgesetzt. die inländische währung, der Cubanische Pesos, ist nur für die Inländer gedacht und hier gelten 24 Pesos für 1 Cuc.
US-Dollars will man hier nicht und es liegt ein Strafzoll drauf, sodass ein US-Dollar (der sonst in der Karibik zumeist 1 zu 1 dem Euro gleichgesetzt wird, in Trinidad sogar mehr wert ist als der Euro) hier nur 0,84 CUC entspricht.
16.00
ok, alles erledigt! wir sind legal und können ankern (was auch 0,30 Cent pro fuß kostet!) – soweit sogut, So – jetzt schiffsputz, alles von der langen überfahrt ordnen... auf die ankunft anstoßen und der erste landgang...
17.00
„internet? no internet.“ Free wifi gibt es hier nicht. nur hotspots, die man an bestimmten orten nützen kann, wenn man vorher eine internetkarte gekauft hat. für 1,50 bis 3,- pro stunde hat man dann zugang... sim-karten gibt es nur für telefon, nicht für internet. die cubaner haben kein internet zuhause! ja, das gibt es ,-)
wir wandern in die innenstadt von Cienfuego... wunderschöne häuser... und die typischen alten autos, die dem land viel von seinem flair geben...
schließlich landen wir in einem kleinen restaurant...und es wird ein lustiger abend mit Mojitos, live-musik, tanz und spaß mit den kellnern... am ende wird unser capitan als koch verkleidet und bekommt die messer in die hand gedrückt. für unseren tanz wird er auf einen alten Havanna-Club eingeladen...
23.00
...Buenos Noches!
23. februar
01.00
25 – 30 knoten wind... noch geht sich der kurs nach Cienfuego hart am wind aus...
2.00
Gerhard übernimmt und ich hau mich in die koje...momentan ist alles soweit stabil.
5.45
ich höre wieder die windböen... es bahnt sich wieder etwas an...
06.58
ich starte wieder aus der koje – böen wieder mit 36 knoten... ich helfe mit beim segel einrollen...
08.40
wind dreht von NW auf W... noch immer 25 – 28 knoten. die sqalls sind kleiner... wir steuern auf das riff zu – kein anderer kurs möglich... es gäbe eine riffpassage... 20 sm entfernt.
09.05
...ein neuer sqall erscheint am radar. 8 sm entfernt. rasch näherkommend. wir verkleinern wieder die Fock... der wind dreht... und zieht uns direkt in den squall. ich traue meinen augen nicht – der unwetterherd sieht aus, wie eine hand, die nach uns greift...
mit 36 knoten zieht sie uns in die dunkle mitte...
09.30
...ein regenbogen zeigt sich in trügerischer sicherheit... als er verschwindet, sind wir mitten im unwetter angekommen. Es schüttet. 36 knoten spitze. wir segeln mitten durch.
10.15
wir sind durch und der wind setzt jäh aus. flaute. der captain will die motoren starten – geht nicht! offenbar hat der backbordmotor dreck angesaugt.. wir haben zwar versucht, den dreckigen diesel aus brasilien abzusaugen, aber es ist sicher noch einiges drinnen im tank... und durch den schweren seegang wird das aufgeschüttelt... also vermuten wir gleich einmal, dass die filter verlegt sind...
und so ist es auch. also heisst es motor auf – filter abmontieren – säubern – motor entlüften...
während wir mit 0,9 speed herumtreiben...
10.30
...nach mehreren versuchen startet der motor wieder ,-) aber jetzt ist der wind auch wieder da. 19 kn aus NW... wir machen 5-6 kn fahrt.
12.30
... der wind dreht ein wenig herum, bleibt aber im großen und ganzen kontant. 100 sm bis Cienfuego.
der verklicker am masttop, der die windrichtung anzeigt, fliegt in hohem bogen ins meer!
shit – keine mechanische windanzeige mehr – nur noch elektronisch.
wir suchen nach geeigneten bändern, die wir an den stagen anbinden können und werden im alten segelrestesack fündig ;-)
22. februar
6.00 ...eine leichte briese kommt auf!
6.25
motor aus! leichte briese aus SSO... die strömung nimmt uns huckepack und so machen wir über 5 knoten über grund!
9.50
wir setzen den Spinnaker – 6-8 kn fahrt J
11.00
der wind wird stärker, SSO 18 knoten – wir bauen wieder um auf butterfly. 6-7 kn fahrt.
alle sind beschäftigt... alle waffen an bord werden geputzt ;-) Steffie näht uns den dritten kuschelüberzug für einen polster J
11.37
ZZZzzzzzz*......zzzzzzZZZZZZzzzzzzzzz.....zzzZZZZZZZzzz... fisch! ....zzzZZZZZt.
war... gewesen. der war zu groß und hat uns das ganze angelzeug inkl. schnur abgeräumt... also heißt es, neu bauen.
*) „zzz“ ist die highspeed-version von „grrrr“; „ZZZ“ ist nochmal eine steigerung von „zzz“
14.15
bordalltag. wir segeln mit 6-7 knoten dahin. Steffie näht uns einen neuen polsterüberzug im salon...Tom optimiert die angelrollen...Gerhard bäckt brot... harald repariert kleinigkeiten an bord... ich schneide filme am computer, bastle ein netz als stauraum und mache meine turnübungen...
15.02
grrrrrrrrr..... tom sitzt an der rolle und sehnt sich so sehr einen fisch herbei, dass tatsächlich einer anbeißt! ...grrrr..... ein starker zug... ein großer fisch. und er kommt schon näher... ein wunderschöner Mahi-Mahi versucht, den haken vergeblich loszuwerden. die männer lassen nicht locker und mit der gaff ist das schicksal besiegelt. wieder folgt ein blutiger todeskampf, bei dem diese wunderschönen fische vom blautürkis ins goldgelb wechseln... ein 1,14 m großes weibchen kämpft mit aller kraft und so brauchen Tom, Harald und Gerhard fünf minuten, bis alles leben aus dem fisch gewichen ist... die männer sind begeistert. 8 kg schwer. ein prachtexemplar. wir frauen sind traurig... viel zu schön zum umbringen... aber so haben wir nun genug fischfleisch auch noch für die nächste crew...
21.30
böen werden stärker, wir tauschen Genua gegen Fock. ich bin noch in der koje, bekomme zwar alles mit, versuche aber zu schlafen, was bei dem gekläsche, geknarre etc. nicht ganz so einfach ist. vorallem bin ich bei solchem wetter mit meinen sinnen immer im cockpit...mein dienst beginnt um mitternacht...
22.01
ich starte senkrecht aus der koje – 40 knoten wind! das hohe sirren der wanten alarmiert. Ein riesen squall zieht über uns drüber...Tom hat dienst und arbeitet mit Harald hart an den segeln... die fock bei der windstärke verkleinern ist kein honiglecken mit unseren normalen winschen ohne selbsthalterung... noch im t-shirt und unterhose bin ich neben ihm und halte die schot, damit er beide hände zum kurbeln nutzen kann...
das sind die momente, wo wir uns ein 3. reff wünschen. Harald hat am steuer alle hände voll zu tun, um die böen abzufangen, der GPS ist ausgefallen und der verklicker am mast ist völlig verdreht... so hat er keine windanzeige...
22.10
GPS arbeitet wieder – gottseidank. Fock verkleinern? aber wir brauchen sie als stabilisator für das Groß... wir kurbeln ein und aus... 38 knoten... 35... 39... es geht so dahin... 10 minuten scheinen wie stunden. Sie entscheiden über das schicksal eines schiffes, einer crew...
22.35
25 knoten, wir sind durch... der wind kommt aus SW! Auflandig auf die gefährlichen cubanischen riffe...
21. februar
4.00
nachtwache. ich löse Tom ab... es scheint, als ob der wind weniger würde und südlicher drehen würde... aber es entpuppt sich als ruhe vor dem sturm... einige squalls kommen durch und wir segeln in die hauptdüse zwischen Jamaika, Haiti und Cuba... 30 knoten NO, 7-8 kn fahrt mit einem zweitgerefften Groß und einer verkleinerten Genua... hier verläuft der Hurricane-pfad, der bisher meistens Haiti getroffen hat...
5.30
wind dreht weiter nördlich, ich folge ihm... 7,5 bis 8,5 kn fahrt... der morgen naht mit saus und braus...
6.10
das feuerband erscheint am östlichen horizont, wir machen immer noch gut fahrt bis 8,5 kn...
9.46
ich backe einen geburtstagskuchen ;-) Steffie feiert heute ihren 33. Tom hatte vor einigen tagen und so feiern beide auf „hoher see“.
Florimell macht nach wie vor rasante fahrt, der wind bläst immer noch aus NO mit 25 knoten und wir machen auch 8 knoten über grund, weil die strömung uns hold ist J
12.00
...der wind wird schwächer... noch 4 kn fahrt...
16.45
...der wind geht schlafen und wir starten wieder die motoren L
22.00
absolute flaute...motor läuft.
Position: exakt zwischen Jamaika und Cuba, 19° 4’ N, 77° 5’ W.
20. februar
12.00
wir stellen die uhren um eine stunde zurück – neue zeitzone!
...motor läuft die ganze zeit. wir nützen es zum wassermachen...
der backbordmotor rutscht schon seit längerem und Harald hat schon mehrere getriebeöle ausprobiert... jedoch ohne viel erfolg. im gegenteil, das dicke öl macht es nur schlimmer. jetzt in der flaute machen wir mitten am meer einen badestopp und danach motorservice, füllen das getriebeöl wieder um – und tatsächlich, mit dem dünneren öl greift das getriebe in den höheren touren wieder... trotzdem wird es wohl nicht erspart bleiben, das getriebe in guatemala am trockendock auszubauen...
12.45
...und was tut man sonst auf offener see bei flaute? genau: basteln, putzen, kochen und schreiben ;-)
Tom ist sehr geschickt im technischen bereich und findet einige bessere einstellungen in unseren navigationsanzeigesystemen und Harald’s computer.
14.05
ein proforma „man over bord“ manöver... und sogar bei dieser flaute ist die flasche bereits 100 meter abgetrieben von dem punkt, an dem wir sie reingeworfen hatten... bei nacht und stärkeren wind kann nur ein blinklicht oder ein AIS-sender helfen... sonst ist der „MOB“ verloren...
15.40
...am horizont sehen wir einen windstreifen am wasser... wir kommen aus der abdeckung von Haiti raus... schon können wir das groß und die genua setzen... und segeln wir gemütlich in die abendsonne...
17.00
...harald plaudert mit einem vorüberkommenden gastanker, der von Venezuela nach Texas fährt... ein Phillipino am funk.. er gibt uns wind aus Nordwest bis max. 30 kn an...
17.30
...wir sind aus der landabdeckung draußen und jetzt geht es los... 30 kn wind aus NW... wir setzen das groß mit einem reff und die fock... mit 7 knoten fahrt geht es hart am wind dahin ;-)
19. februar
regen.
die tage sind gemütlich, wir kochen backen und fischen...reparieren und lesen...
der wind ist leider sehr schwach und meistens nachts müssen wir motoren... was das schlafen nicht einfacher macht für mich, die ihre koje über dem motor hat – aber der captain kann dafür auch mal gut schlafen, da keine segelarbeit möglich ist.
19.30
zwei frachter gesichtet und angefunkt. keine antwort. am AIS kein name, kein ziel, kein rufzeichen...
17. februar
23.00
Orion und der Große Bär stehen am himmel... das Kreuz des Südens am horizont und Alpha Centauri, den orangen stern im sternbild des Schützen... es ist schön, wieder die ruhe des nachtfahrens genießen zu können...
0.00
kein wind. motoren... was für mich heisst – nicht in der koje schlafen können... im salon durch die geräusche nur halbschlaf...
05.30
tom hat dienst... und es geht so richtig ab. von flaute zur stürmischen regenböe mit 25 knoten... wieder flaute... motoren... und jetzt ruft der captain „ruder blockiert!“ - ich starte ins cockpit. Harald untersucht bereits die ruderseile... nichts zu sehen... also muss was im wasser sein. Tom leuchtet mit seinem laser, ich mit der taucherlampe... und wir sehen das problem. backbord hat sich ein tau eines treibnetzes verfangen und hält das ganze boot fest.
wir versuchen, das tau nach vorne zu ziehen und zu lösen... keine chance – die spannung ist zu stark... schließlich schneidet Harald das tau durch... das netz sind wir los. Aber es blockiert noch immer... und wir sehen auch nur das lose, zerschnittene ende des taus... wo ist das andere ende?
es ist finster... warten? treiben lassen? Harald entschließt sich, gleich zu tauchen... er springt mit schnorchel, taucherbrille, flossen und taschenlampe sowie einem tau als halteleine ins schwarze wasser... und sieht die schwimmboje - sprich eine mit styrobor gefüllte petflasche - die den ruderschaft blockiert, die flasche hat sich im schaft verhakt. er schafft es, das ruder frei zu kriegen J
06.30
wir starten den backbord-motor... ich setze mich an den bug und halte nach weiteren bojen und leinen ausschau...
07.15
leichter südost kommt auf... wir setzen die segel und endlich kehrt ruhe ein an bord ...
13.30
...“Fisch! FISCH!“ ein Kingfish beißt an! und diesmal darf Tom ran... mit großer freude und begeisterung holt er den fisch rein, tötet und zerlegt ihn... es ist sein erster hochseefisch und sein größter fisch, den er je gefangen hat ;-)
15.05
landgang nach Pedernales, der letzte ort vor der Haitianischen grenze, wo wir ausklarieren müssen... ich und Gerhard bleiben an bord, die anderen begleiten den captain an land, um paradeiser zu suchen. als sie mit dem dinghy am strand ankommen, laufen gleich alle leute dort zusammen und helfen. sonst ist hier absolut nichts los. arme gegend, null tourismus.
viele quallen sind im wasser... hyperfeine durchsichtige geschöpfe mit feinen dunklen rändern... wir verzichten aufs schwimmen...
doch dann holt Gerhard eine qualle mit einem kübel raus und wir berühren sie leicht... sie nesselt nicht...greift sich seltsam an in ihrem schweren, gallertigen zustand.
17.30
Harald, Tom und Steffie kehren zurück und haben einiges zu berichten... sie wurden vom militär abgefangen und nicht sehr freundlich behandelt... hier sei kein ausklarierungshafen... aber Harald blieb hartnäckig bzw. ließ sich nicht einschüchtern. mit viel machtgehabe, verboten und unbill wurde widerwillig eine ausreisebestätigung ausgestellt, ein formular von 2014 mit irgendeinem stempel...personenformulare ohne stempel und bestätigung und auch kein stempel im pass...
19.00
haitianische gewässer. zwischen unzähligen fischerleinen müssen wir uns hindurchschlängeln... dreimal bleibt noch eine an schraube (wir segeln gottseidank und haben keinen motor laufen) oder ruder hängen...
„14 uhr voraus!“ oder „backbord voraus!“ ...heißen die rufe, die vom bug zum steuer gehen.
dann gibt es kingfish und manjok-bananen-curry zum abendessen... und mit satten bäuchen beginnt wieder die nachtwache...
16. februar
8.00
anker auf – weiter geht’s. der wind ist gut. der captain will wieder in der Marina Casa de Campo ausklarieren. aber – jetzt erfahren wir – nein, ausklarieren geht hier nicht (beim einklarieren meinten sie aber, jaja, ist ok)... also umsonst angelegt – wir müssen in einem anderen ort vor Haiti ausklarieren... den namen hat uns der comandante auf das papier geschrieben...
13.00
schnorchelpause in einer bucht mit wunderschönem riff und wasser... rochen beobachtet... einen riesigen barracuda getroffen und muscheln gesammelt. mittagsalat... und weiter geht’s...
14.00
wind: 10 knoten... wir wechseln zwischen spinnaker und genua...
17.00
die nachtschichten werden eingeteilt...
21.00
der wind wechselt zwischen flaute und 10 knoten... so müssen wir leider motoren...
15. februar
4.10
tagwache! puuuhhh... auf geht’s nach Samaná zu die buckelwale... 3 stunden fahrt liegen vor uns. um diese zeit kein verkehr ;-) aber auch keine schilder. ohne google wären wir aufgeschmissen. auf den landstraßen gehen viele menschen zu fuß zu ihrer plantagenarbeit... im morgengrauen werden es mehr... und schließlich kommen die schulkinder aus ihren häusern zu den busstationen. kühe, esel, kleine pferde für die rinderherden.... zuckerrohr-, palmöl- und reisplantagen säumen die straßen.
an den tank- und mautstellen steht immer ein security mit einer pumpgun.
zu dritt auf der rückbank ist die fahrt anstrengend... und wir sind heilfroh, dass wir 4 stunden später in Samaná ankommen, knapp bevor das schiff ausläuft. mit einer notlüge, dass wir versucht hätten, über internet zu reservieren und es einen error gegeben habe, bekommen wir noch 5 plätze auf der Pura Mia von Kim Beddall, der amerikanischen walforscherin. so sitzen wir 20 minuten später endlich auf dem walwatching-boot und atmen durch.
Kim ist selber an bord und erzählt viel über die wale in Samaná... sie forscht hier seit über 30 jahren....
bald sehen wir schon die ersten „Blase“ am horizont... und sogar einen wal springen! aber noch sind sie weit weg... es gibt genaue regeln, wie man die wale hier beobachten darf. nicht mehr als 3 boote gleichzeitig dürfen insgesamt max. 30 minuten bei einem wal in einer distanz von 80 metern bleiben. 42 boote haben derzeit die lizenz wale zu beobachten. Sie sprechen sich über funk ab, wer wo hinzudarf und wo wale gesichtet sind. es sind einige ... an vielen stellen gleichzeitig. aber wie jedes lebewesen hat auch ein wal nicht immer lust, beobachtungsobjekt zu sein, und so tauchen einige wieder ab oder beginnen zu „ziehen“, was soviel bedeutet, wie „ein stückchen weiter schwimmen“ – das allerdings so schnell, dass ein boot kaum folgen kann.
wir lernen einiges über wale... die berühmtesten „wal-persönlichkeiten“ der bucht, wie „The Warrior“ der seit ca. 40 jahren in diese bucht kommt. er schwimmt in 51 tagen von Island hierher, um sich hier zu paaren, 15 tage lang zu verweilen um mit weibchen zu flirten, und dann wieder 51 tage zurückzuschwimmen. seinen walgesang dürfen wir über lautsprecher hören... und er singt beeindruckend schön... es heißt, nur menschen, eine affenart und wale können singen und bei den walen singen nur die männchen... er singt eine zeit lang das normale wallied: ein schnarrender gaaaaaaanz tiefer ton – ein mittlerer – ein gaaaaanz hoher... dann beginnt er zu improvisieren und zeigt seine gesangskunst in verschiedenen abwandlungen dieser drei töne... es ist faszinierend, beruhigend...wunderschön!
nach einigen einzelwalen stoßen wir auf Groja und ihr kalb... ein männliches junges, das übermütig im wasser spielt und uns einiges an sprüngen, schwanzflossen-wedeln, finnenwinken und körperrollen zeigt! was für ein erlebnis! der einzige wermutstropfen: meine kamera schafft es nicht, das festzuhalten... das boot wackelt zu stark und die Lumix kann nicht scharf zoomen bei der wackelei... nur ein paar bilder gelingen.
leider hat das kleine, 4 wochen alte kalb auch schon verletzungen von fischernetzen davongetragen. ein anderer großer wal hatte tiefe furchen von riesigen schiffsschrauben am rücken. die schiffe sind heute die größte gefahr.
** WALINFOS**
Buckelwale heißen so, weil sie beim abtauchen einen buckel machen. sie werden meist 12 bis 16 meter lang und erlangen zwischen 40 und 65 tonnen. sie sind die einzigen wale, die zwei atemlöcher haben, die auch tatsächlich wie eine menschliche nase von unten aussehen! (alle anderen wale haben nur eine öffnung.) die ohren sind nur 6mm schlitze, aber damit hören sie meilenweit unter wasser. sie fressen eine tonne futter täglich – jedoch waren die sorgen der karibischen fischer, dass sie ihnen allen fisch wegfressen unbegründet – denn die wale fressen 5 monate nichts, wenn sie zur paarung und geburt in den süden gehen. nur in den eisigen isländischen gebieten, wo sie ihre nahrungsreviere haben, futtern sie sich ihren speck wieder an. eine walmutter produziert für ihr kalb 200 liter muttermilch am tag aus ihrem angespeicherten körperfett, ohne nachzufressen. aus irgendeinem unbekannten grund bekommen die waldamen immer weniger junge... waren es 2014 noch 44, 2015 nur mehr 16 und 2016 nur mehr 3 junge, die hier geboren wurden !! eine buckelwalschwangerschaft dauert 12 monate und die mutter zieht ihr baby 11 monate auf... mit 3-4 monaten muss das junge schon für die große wanderung gewappnet sein...
die großen männchen begleiten die frischen mütter oft ein paar tage lang – sind aber nie der vater des jungen... vielleicht freunden sie sich schon für eine eventuelle zukünftige paarung an?
auch wissen die forscher nicht, wie alt wale werden, weil sie sie erst seit den 70er jahren beobachten und erst ab da geburten katalogisieren. bei erwachsenen walen können sie das alter nicht feststellen, weil es keine erfahrungswerte gibt.
es gibt noch viel interessantes und ungeklärtes über diese wale, die ihre tonnenschweren körper so schwerelos durchs wasser bewegen...
**
4,5 stunden sind wir bei den walen auf see... dann ist die zeit schon überzogen und wir müssen zurück. hunger macht sich auch langsam bemerkbar.
müde und dankbar gehen wir von bord, um gleich wieder mit dem mietwagen zurückzufahren... denn wir müssen ihn bis 19 uhr wieder abgeben... Steffie macht das supergut und fährt uns sicher durch den teilweise wirren verkehr... reifenplatzer, pferde, mopeds säumen die straßen... und verkehrszeichen sind nicht wirklich ein anhaltspunkt. einmal biegen wir völlig falsch gegen die einbahn neben der polizei ab, der das völlig egal ist... auf der autobahn fahren mopeds ohne licht... oder es biegen lastwägen direkt über die sperrlinien ein... auf den normalen straßen kommen auf unserer seite mopeds entgegen, auf denen bis zu 4 (!) personen sitzen!... bei rot wird man angehupt... etc.etc. irgendwann wird es Steffie egal und sie fährt ebenso hupend durch das chaos.
19.30
uff – angekommen. auto zurückgegeben. noch eine Caprese bei Mirco’s Pizza, wo schon die jüngste des hauses ins handy der mama schaut... und dann aufs boot zurück, wo noch den staub der straße im meer abwaschen.
14. februar
7.30
Harald weckt mich auf – es geht weiter richtung westen... unser neues ziel ist Boca de Chavon, dort gibt es Hafen und Marina und ist nicht so weit weg wie Boca Chica.
Wind: 10 kn aus NO
Segel: Groß und Genua
Fahrt: 5-6 kn
11.00
wir fahren in die bucht ein... und beim näherkommen wird uns klar – wir sind in einem Beverli Hills der Dom Rep gelandet. ausschließlich privatvillen, eine größer wie die andere... aus marmor gebaut mit großen gärten... an den stegen große motoryachten... hinter den häusern ein golfplatz. einige gärtner sind bemüht, den perfekten rasen der villen in schuss zu halten.
als wir das dinghy runterlassen, kommt ein boot mit zwei securities... kein englisch. nur der hafenmeister spricht englisch und wir funken mit ihm über kanal 68.
wir müssen mit dem großen boot längsseits gehen am willkommenssteg, er würde dann kommen...
12.30
wir warten auf den hafenmeister oder immigration oder zoll oder alles auf einmal. Vermutlich sitzen alle derzeit beim mittagessen. auch gut. Gerhard macht inzwischen apfelstrudel J
drei ladies dinieren in dem elitären restaurant beim steg, ein garçon mit schwarzen anzug und kravatte schenkt perfekt den wein ein... eine andere welt.
13.40
unser captain macht sich selber auf den weg zum commandante de porto...
14.30
...endlich sind alle formalitäten erledigt und wir sind legal im lande – für 240 USdollars! die papiere waren zwar herzuzeigen, aber nicht besonders von interesse. es war spürbar in dieser noblen marina, dass es nur ums geld geht. weder die crewmitglieder wurden aufgelistet, noch die namen kontrolliert. zahlen – stempel - fertig.
jetzt aber leinen los! und wir entfliehen diesem banalen, noblen, leeren fancy ort... und machen uns auf zum ankerplatz bei Bayahibe, um unseren ausflug ins landesinnere zu checken...
17.00
das wasser ist glasklar... ich sehe den grund und den anker noch in 5 meter tiefe... allerdings auch in der ferne schwarze rauchwolken aus fabriksschloten.... in der bucht stehen an die 30 day-charter-cats und damit ist klar, womit hier der lebensunterhalt verdient wird. tourismus. die dominikaner holen aus den großen hotelanlagen touris ab und machen zur nahen lagune ausflüge mit beachparties. es riecht nach gasoline... denn sie tanken ihre außenborder jeden abend mit kanistern nach. das dorf sieht nett aus, bunte häuser, keine großhotelanlagen, sondern ein vielfältiges, malerisches treiben... Los Melones heisst das dorf.
wir gehen an land.
ich springe in das seichte glasklare wasser und halte das dinghy, bis alle ausgestiegen sind... gemeinsam ist es ein leichtes, das schwere ding auf den beach zu ziehen. die menschen hier sind sehr freundlich und gelassen... kein problem, wir können unser schlauchboot an einer palme in einem garten anbinden. neben uns liegen fischerboote und gleich anschließend sind strandrestaurants und ein tauchclub... durch diesen gehen wir zur straße und nützen den wasserschlauch, um den sand von unseren füßen zu waschen.
künstler, markets, restuarants, bank, pension, apartements, imbiss... ein süßes kleines dörfchn empfängt uns mit lauter musik in den einheimischen bars und autos... und valentinstagsdeko ;-)
wir landen in einer wechselstube, in der es überraschend lustig und persönlich zugeht.
der angestellte sieht Tom Hanks ziemlich ähnlich und kann deutlich mit den ohren wackeln... er hat eine starke lustige mimik, mit der er alles, was er tut, begleitet und uns zum lachen bringt... während er mit uns scherzt und wegen eines mietwagens verhandelt, zahlt er nebenbei für jeden der reinkommt geld aus, wechselt etc.
einen „intimitätsabstand“ gibt es hier nicht... frauen kommen mit kinderwägen in das kleine zimmer, taxifahrer wechseln touristen geld, ein mann will uns direkt vor dem schalter elektroschocker und macheten verkaufen und zieht gleich eine aus dem scheide... ayayayaaaa! ruft „Tom Hanks“ und deutet ihm, er soll sie wieder einstecken... seinen elektroschocker testet er an einem blatt papier, dem nichts geschiet und meint, er sei nicht besonders stark, aber an sich selbst, will er ihn doch nicht ausprobieren...
schließlich findet er kein auto, das groß genug ist für 5 personen – nur zwei kleine autos können wir haben. Wir überlegen... schauen weiter und landen in einer italienisch-dominikanischen pizzeria... günstigst, gut und schnelles wlan ;-)
über einen taxifahrer finden wir einen anderen autoverleiher... der sein eigenes auto herborgt... einen japanischen geländewagen mit amerikanischem tacho in meilen und automatik. direkt auf der straße, inmitten aller leute, wird das geschäft abgeschlossen, gezahlt und das auto übernommen. Steffie wird die fahrerin sein, Tom der wegweiser mit google map. – wir ziehen eine proberunde, tanken und parken. jetzt kann es zeitig am morgen losgehen...
am strand direkt im sand erlauben wir uns noch ein bis zwei Mojitos und Mamajuanas... dann geht’s in die kojen...
13. februar
5.00
ich übernehme wieder die wache. Totale flaute. der mond steht als scheinwerfer am himmel und beleuchtet die bleischwarze see. wie ein riesiger organismus atmet diese in ihren runden wellenbergen ein und aus...
es ist schön, wieder fahrtensegler sein zu können... es ist doch ein ganz anderes leben als der törnalltag mit crews. ich fühle mich zu hause.
es ist kühl... ich trage eine lange trainingshose, t-shirt und eine wärmere jacke...darüber die windjacke. auch hier ist winter... und vor sonnenaufgang sind die kühlsten stunden.
6.00
...langsam kündigt sich die sonne an... der horizont wird heller.
6.30
...ein glühendes feuerband am horizont wird breiter und breiter...
7.00
auf einer stelle geht die färbung ins rote...dort beginnen die wolken zu brennen und – JA! – jetzt kommt der erste strahl des riesigen feuerballs, der sich unsere Sonne nennt...
unser schiff ist in goldenes licht getaucht... voraus der mond, der sich dieses schauspiel auch noch ansieht...
ich wecke den captain...
7.30
...land in sicht! die klippen von der Dominikanischen ostküste sind golden im sonnenlicht zu sehen...
7.40
noch ein kaffee und müsli für Harald und dann geh ich nochmal in die koje...kuschel mich auf dem laufenden motor in das von ihm gewärmte bett...
9.44
...es wird immer wärmer in der koje und ich wache auf... der motor arbeitet dröhnend – jetzt ist es nicht mehr angenehm. Nichts wie raus... hmmmm frische mango!
10.30
als morgendusche lassen wir uns an der badeleiter nachziehen... das wasser ist so klar, dass man kalamare schwimmen sieht! Der captain springt während der fahrt vom bug und kommt am heck bei der leiter, an der ich gerade hänge, an ;-)
11.40
immer noch flaute... die motoren laufen, der wassermacher füllt flaschen und tanks... und alle geräte hängen am ladekabel...
12.30
...ein windhauch wird mehr... wir setzen den Gennaker – geschlagene 20 minuten – dann kommen die regenwolken näher und der wind bleibt zunächst vollends aus...
13.50
wir erreichen die Isla Saona... regen voraus, kein wind. wir fragen, wie es hier zu ankern ist...
die regensqualls erreichen uns und der captain beschließt, hier zu ankern... zwei hotels gibt es am sonst verlassenen strand, viele daycharter-cats, zwei hubschrauber und jede menge kleine ausflugsboote – eine rege triebsamkeit herrscht, denn die touris werden alle wegen dem regen schnell wieder zurück gebracht...
eine 30 knoten-böe zieht durch...es schüttet. wie aus eimern. und viele volle kübeln kommen in unsere tanks bis nichts mehr reinpasst... wir duschen... wir waschen wäsche... herrlich, so ein regen!
18.35
ein gemütlicher regennachmittag neigt sich dem ende zu... die wolken sind vom Nordost durchgeblasen und die sterne zeigen sich wieder... so bevölkert der strand zuvor auch war – so verlassen ist er jetzt. die beiden hubschrauber sind weggeflogen... alle boote sind verschwunden... wir sind die einzigen hier – es ist vollkommen still, nur möwen rufen uns zu.
12. februar
2.50
mein handywecker grillt – aufstehen! nachtwache! ... ich war ohnehin schon wach und krieche aus der koje. Hundswache heute. das ist die letzte nachtwache...den letzten beissen die hunde... ich löse Tom und Steffie ab, Harald ist auch kurz wach... er schläft sowieso nur sporadisch.
3.10
der wind dreht nach NO... wir holen die genua rein, bauen den baum ab etc. und holen sie auf backbord raus.
3.20
der wind dreht wieder nach O – wir bauen alles wieder um, wie es war – butterfly mit ausgebaumter genua.
3.40
erneutes umbauen auf raumen windkurs...
4.20
...und wieder segelumbau – jetzt reicht es uns... wir belassen es und korrigieren nur mit der steuerung...
6.30
...der horizont wird heller... regenwolken über der küste von Puerto Rico. ein frachter nähert sich von hinten...
7.00
sonnenaufgang – erst blutrot, dann orange – gelb... es ist immer wieder ein erlebnis, auch wenn es das 475. mal ist...
7.30
der frachter überholt uns rollend, denn auch er hat die große dünung von der seite und fährt daher langsam mit seinen kontainern.
„green container vessel - green container vessel - green container vessel – hier is sailing vessel Florimell on backbord...“
„here container-ship, I can read you...“
„thank you for coming in – I want to ask you about the weather report fort he next 24 hours, can you tell me?“
„Yes, hold on please... ok, till midnight we will have wind from east, than it torns to northeast... about 15-20 knots. wave 3-4. will you go through the Mona Passage?“
„Yes I will go south, so thank you for your info... over.
„You are wellcome, have a good tripp... over and out.
...
8.14
wir haben die genua eingerollt, den motor gestartet... der wind lässt komplett aus... regen.
8.40
ich warte noch ein wenig ab, bevor ich mich nochmal in die koje werfe... Gerhard ist schon auf und bäckt einen Striezel während der captain mit drehenden winden kämpft...
10.24
...etwas überaus gut riechendes strömt in meine nase... ich will die augen nicht aufmachen... aber als ich es dann doch tue... schwebt vor meinem gesicht etwas braun-gedrehtes, knuspriges nach apfel-zimt-riechendes etwas. Harald hält mir einen teller mit einer apfel-zimt-schnecke vor die nase!
kann man im schlaf essen? Nicht besonders gut... als ich die augen erneut öffne, ist sie leider verschwunden... also stemme ich mich aus der luke... und da ist sie wieder... hmmmm köstlich!
wieder schlafen ist nicht... der bootsalltag ergreift mich wie ein sog in dem man mit offenen augen unweigerlich eingesogen wird... noch müde folge ich ihm...
12.30
der wind ist nach wie vor schwierig zu besegeln... drehend zwischen raum, falst halbwind bis downwind könnten wir ständig die segel wechseln.
nach einem vergeblichen versuch, den Gennaker allein zu setzen haben wir alle hände voll zu tun, ihn heil wieder runter zu bekommen... denn die riesendünung und der drehende wind lassen ihn völlig einfallen, um dann wieder mit aller kraft reinzufahren...
mit dem kleineren Spinnaker haben wir mehr glück – mit vielen tauen festgezurrt und ausgebaumt, bleibt er gut eine stunde stehen. Dann wird der wind stärker und wir wechseln wieder auf Genua und Groß.
dazwischen gibt es fischsuppe, linsensalat... marokkanischen kaffee und frisch gebackenen striezel – danke Gerhard! – einfach herrlich! Bei solchen köstlichkeiten herrscht an bord die morgen-diät...
16.30
der wind wird stärker.. de captain setzt die fock dazu... es geht gut dahin bis es abend wird...
19.50
...alle sind in den kojen, der captain und ich sind im cockpit... vor uns eine schwarze wand... hinter uns ebenso... wir sind im Kanal de Mono... und an den landmassen hängen die aufgetürmten aufgeladenen wolkenberge...
wir müssen genau ins schwarze hinein... aber die Venus zeigt uns, dass die wolken ebenso wandern und wir hoffen, dass sie sich entladen haben bevor wir sie erreichen...
noch 120 seemeilen bis Boca Chica...
20.00
...der mond geht hinter den wolken auf und hilft uns nicht viel... es regnet leicht... der wind dreht im tief herum... eine querwelle kracht mit voller wucht gegen die brücke...
20.27
...wir sind im sauwetter gelandet... aus dem pechschwarz ist ein difuses dunkelgrau geworden... hinter uns schält sich der mond verschwommen aus den wolken und beleuchtet die szene... und zum zweiten mal in meinem leben sehe ich einen mondregenbogen! Vollkommen schließt sich das halbrund von einer seite zur anderen...
21.46
riesige wellenberge schieben sich unter uns durch... ein schwarz-weiser sturmvogel zieht als seltener nachtjäger seine kreise um unser schiff...
20 sm nördlich von Mona queren wir den Canal... die insel gehört zur USA und beherbergt eine Airspace Warning Area...
mit 15 kn wind verfolgen wir die regenwalze vor uns... vermutlich liefert sie uns den wind. die silberspur des mondes ziehen wir hinter uns her...
23.00
wachablöse... 6 stunden zeit für schlaf ;-)
11. februar
6.00
bei sonnenaufgang geht es los... weiter gegen westen. das segelwetter kann besser nicht sein. wir haben 15 knoten aus ost – downwindkurs.
nach einem versuch mit dem großen Gennaker setzen wir das Groß, Genua und Fock und segeln so entspannt den ganzen tag. erst nach 15.00 geht der wind auf nordost und wir wenden die Genua nach backbord.
schreiben...essen...schlafen...basteln...instrumente erkunden...sturmvögel beobachten...fischen...mit delfinen kommunizieren... das sind einige der beschäftigungen, die bei einem solch entspannten sonnenwetter unsere zeit vertreiben.
ja, delfine! hier sind sie wieder – und (so wie im mittelmeer und an der atlantischen ostküste) wieder eine lange zeit ,-) über eine halbe stunde begleiten sie uns und zeigen uns ihre kunststücke... Tom experimentiert mit seiner kamera und bindet sie an unserem mobstiel fest und haltet sie unter wasser... tatsächlich gelingen einige gute mitschnitte der delfine unter wasser!
15.40
grrrrrrrrrrrrrr......rrrrr....rrrr... ein fisch! L wir haben gottseidank den alten schon eingelegt und nur noch eine portion im kühlschrank. wieder ist es ein Mahi-mahi-weibchen... aber ein kleineres. es kämpft daher nicht so massiv, wie der letzte riese. diesmal legen wir ein kaltes tuch über den kopf und es ist sofort ruhig... rum in die kiemen und so schenken wir dem schönen geschöpf einen schnellen tod. Gerhard, Tom und Harald zerlegen es begeistert... Steffie, die keinen fisch (und auch kein fleisch) isst, bleibt der szene fern.
fischsuppe am abend und wir machen uns bereit zur nachtwache...
10. februar - vollmond
1.00
... wenig wind aus ost. Butterfly tut sich immer schwerer. Seitab ein paar squalls... bringen wohl den wind durcheinander – er dreht ständig hin und her. Harald schläft in der koje.
kurskorrektur nötig, damit die segel nicht einfallen... er kommt nun aus südost.
wir machen nur 4-5 kn.
2.45
...der mond steht voll am himmel und beleuchtet das meer... ein paar wolken dämpfen sein licht. der autopilot quietscht fürchterlich... habe schon vaseline raufgetan, aber es hilft nicht viel... es sind die kusntstoffscheiben, die reiben...
am horizont zwei lichter von schiffen...
9.10
der wind dreht auf nordlich und wird stärker... wir erreichen die British Virgin Islands. Die genua wird durch die fock ersetzt.
Steffie schenkt uns mit ihren professionellen nähkünsten (kostümbildnerin) einen neuen polsterüberzug J und tom bestückt die angel neu.
10.14
ankergrund vor Necker Island... einem wunderschönen riff, glasklares wasser... wellen umspielen ein riff...
ich tauche ein in das riesige türkise pool... und begegne gleich einem weißen rochen, er versteckt sich in einer felsspalte... kleine rifffische beäugen mich wie üblich. ich schwimme zu einer kleinen sandinsel, um dort nach muscheln zu suchen... und finde tatsächlich eine seltene Kaurimuschel. die brandung ist heftig und die flut beginnt, die insel zu überspülen...ich mache mich auf den rückweg... diesmal begegne ich dem rochen auf freiem weißen sand... ich hätte ihn auch glatt übersehen, wenn nicht ein begleitfisch ständig über ihn schwimmen würde ;-) also verfolge ich ihn ein wenig, was ihm gar nicht behagt. Er versucht sich einzugraben...schwimmt weiter...bleibt ruhig liegen... dreht mir den gefährlichen stachelschwanz zu... dann schaut er mich wieder an... schließlich lasse ich ihn wieder in ruhe... einige meter weiter steht ein grimmiges maul im wasser... jedesmal erschrecke ich, wenn ich es sehe... die spitzen nadelzähne, die kreuz und quer hinauf und hinunter stehen, sind zu grausig. Ein riesiger Barracuda. und der hat nun gar keine angst vor mir. Im gegenteil – er kommt näher und stellt sich senkrecht ins wasser... das war nun mir wieder zu strange und ich schwimme von dannen... ein großer barsch kreuzt noch meinen weg und ist sich unschlüssig, ob er angst haben muss oder neugierig sein darf.
die ankerkette geht wieder nach oben in ihren kettenkasten und wir segeln weiter zu einer anderen bucht, wo wir die nacht verbringen wollen. das finden wir in .... doch wegen vollmond sind hier eine menge boote – full moon party! Das feuer ist bald entfacht und die post geht ab... wir bleiben jedoch an bord.
9. februar
16.30
im eiltempo erledigen wir wieder einkauf, ausklarieren, wäsche und computerarbeit... nachdem der captain beschlossen hat, dass wir heute schon losfahren, um zeit zu gewinnen, ist alles wieder dichtgedrängt.
unsere neuen crewmitglieder, steffie und tom aus wien sind an bord und sind neugierig, was auf sie zukommt... fahrtensegeln ist neu für sie.
unsere route führt uns direkt in die Dominikanische Republik, eventuell mit einem zwischenstopp in den Virgins...
wind: ost, 15 kn
besegelung: butterfly genua und groß
fahrt: 6-7 kn
18.30
...der mond steht fast voll am himmel und wird uns die nacht über leuchten... die insel verschwindet im dunst der abenddämmerung...
19.30
...Gerhard macht abendessen... mahi-mahi mit bratkartoffel. Wir teilen die nachtwachen ein... Tom beginnt und macht für Steffie mit... ich übernehme um 1.00 uhr.